Bluthochdruck: Was kann ich selbst dagegen unternehmen?
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Bluthochdruck: Was kann ich selbst dagegen unternehmen?

Prävention als Schlüsselfaktor

Heute möchten wir Sie informieren über eine typische Volkskrankheit in Deutschland - Bluthochdruck. Sind sie vielleicht sogar selbst betroffen? Wie entsteht diese Erkrankung und was können wir selbst gegen tun? Welchen Stellenwert haben eigentlich Präventionsmaßnahmen? Wir klären Sie auf.

Sind sie selbst von Bluthochdruck betroffen?

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. In Deutschland sind etwa 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen, was fast jeder dritte Erwachsene ist. Somit ist Bluthochdruck in Deutschland schon längst eine Volkskrankheit. Oft als "stille Krankheit" bezeichnet, bleibt Bluthochdruck häufig unbemerkt, bis es ernste gesundheitliche Komplikationen verursacht. Die Erkrankung kann Menschen in allen Altersgruppen betreffen, jedoch steigt das Risiko mit zunehmendem Alter erheblich. Ein Großteil der Betroffenen erhält ihre Erstdiagnose im Alter von 40 bis 50 Jahren.

Ab wann spricht man von Bluthochdruck?

Bluthochdruck liegt vor, wenn der Druck des Blutes in den Arterien über einen längeren Zeitraum erhöht ist. Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und durch zwei Werte dargestellt: den systolischen Druck (der Druck während des Herzschlags) und den diastolischen Druck (der Druck zwischen den Herzschlägen). Ein normaler Blutdruck liegt typischerweise unter 120/80 mmHg. Dauerhafte Werte höher als 140/90 mmHg gelten als Bluthochdruck.

 

Schweregrade des Bluthochdrucks

Schweregrad

Systolischer Blutdruck (mmHg)

Diastolischer Blutdruck (mmHg)

Optimaler Blutdruck

< 120

< 80

Normaler Blutdruck

120 - 129

80 - 84

Hochnormaler Blutdruck

130 - 139

85 - 89

Hypertonie Grad 1

140 - 159

90 - 99

Hypertonie Grad 2

160 - 179

100 - 109

Hypertonie Grad 3

180

110

  • Optimaler Blutdruck: Idealzustand, geringe gesundheitliche Risiken

  • Normaler Blutdruck: Ebenfalls gesund, leicht erhöht, aber unbedenklich

  • Hochnormaler Blutdruck: Erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck

  • Hypertonie Grad 1: Leichte Hypertonie, erste Stufe von Bluthochdruck

  • Hypertonie Grad 2: Mäßige Hypertonie, erfordert ärztliche Behandlung

  • Hypertonie Grad 3: Schwere Hypertonie, hohes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen, intensive Behandlung notwendig

Ursachen und Risikofaktoren

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorgeschichte von Bluthochdruck erhöht das Risiko ungemein.

  • Ungesunde Lebensweise: Übergewicht, Bewegungsmangel, eine salzreiche Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum sind bedeutende Risikofaktoren. 

  • Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Ab dem 40. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, an Bluthochdruck zu erkranken, signifikant.

  • Stress: Chronischer Stress, dauerhafte Anspannung und Angst können den Blutdruck erhöhen.

  • Chronische Erkrankungen: Diabetes, Nierenerkrankungen und Schlafapnoe sind häufig mit Bluthochdruck verbunden.

  • Schlafmangel: bereits 1-2 Stunden weniger Schlaf können zu erhöhtem Blutdruck führen. Regelmäßiger Schlaf von weniger als sechs Stunden, erhöht das Risiko an Bluthochdruck zu erkranken um 60%.

Symptome und Komplikationen

Bluthochdruck wird oft sehr spät ärztlich diagnostiziert, weil er meist über längeren Zeitraum kaum Symptome verursacht. Unbehandelt kann Bluthochdruck jedoch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen und Folgeerkrankungen führen.

Symptome von Bluthochdruck

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, wird oft als „stille Krankheit" bezeichnet, weil er häufig ohne auffällige Symptome verläuft. Viele Menschen wissen nicht, dass sie an Bluthochdruck leiden, bis es zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen kommt. Dies ist allerdings häufig erst nach vielen Jahren der Fall. Es gibt jedoch einige Symptome, die bei stark erhöhtem Blutdruck auftreten können:

  • Kopfschmerzen: Besonders im Hinterkopf und morgens nach dem Aufwachen, tritt häufig bei stark erhöhtem Blutdruck auf.

  • Schwindel: Ein Gefühl von Benommenheit oder Schwanken kann bei schnellen Bewegungen und Lagerungsänderungen auftreten.
  • Nasenbluten: Häufig und ohne offensichtlichen Grund, tritt meist bei sehr hohem Blutdruck auf.
  • Kurzatmigkeit: Schwierigkeiten beim Atmen, besonders bei körperlicher Anstrengung, kann auf eine Beteiligung des Herzens hinweisen.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder Sehen von Lichtblitzen, kann auf Schäden an den Blutgefäßen in den Augen hindeuten.

  • Brustschmerzen: Druck- oder Engegefühl in der Brust, ein ernstes Symptom, das sofortige ärztliche Hilfe erfordert.

  • Herzklopfen/Herzrasen: Unregelmäßiger oder schneller Herzschlag, kann auf eine Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems hinweisen.

  • Müdigkeit: Anhaltende Erschöpfung und Schwächegefühl, kann durch die ständige Belastung des Körpers durch den hohen Blutdruck verursacht werden.

  • Ohrensausen: Ein pulsierendes Geräusch in den Ohren, kann auf erhöhten Blutdruck hinweisen.

  • Blut im Urin: Kann ein Hinweis auf eine Nierenschädigung sein, erfordert sofortige medizinische Abklärung.

Komplikationen von Bluthochdruck

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz.
  • Nierenschäden: Hoher Blutdruck kann die Blutgefäße in den Nieren schädigen und zu Nierenversagen führen.
  • Augenprobleme: Beschädigte Blutgefäße in den Augen können zu Sehverlust führen.
  • Aneurysmen: Bluthochdruck kann Schwachstellen in den Arterienwänden verursachen, die sich zu lebensbedrohlichen Aneurysmen entwickeln können.
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Bluthochdruck kann die Arterien in den Gliedmaßen verengen, was zu voranschreitenden Durchblutungsstörungen und Schmerzen führt.
  • Herzrhythmusstörungen: Hoher Blutdruck kann die Struktur des Herzens verändern und zu Arrhythmien führen.
  • Gefäßverkalkungen: Eine langfristige Erhöhung des Blutdrucks kann zu Arteriosklerose führen, einer Verhärtung und Verengung der Arterien.

Diagnose und Behandlung

 

Bluthochdruck wird durch wiederholte Blutdruckmessungen diagnostiziert. Wenn der Verdacht auf Bluthochdruck besteht, wird der Arzt eine gründliche Anamnese erstellen und eventuell weitere Tests wie Blut- und Urinanalysen oder ein Elektrokardiogramm (EKG) 

durchführen. Die Behandlung von Bluthochdruck umfasst in der Regel bei ausgeprägtem Bluthochdruck eine Kombination aus Lebensstiländerungen und Medikamenten:
  • Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung (wenig Salz, reich an Obst und Gemüse), regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion, Stressmanagement und Rauchstopp sind entscheidend.

  • Medikamente: Verschiedene Medikamente können helfen, den Blutdruck zu kontrollieren, darunter Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und Kalziumkanalblocker.

Präventionsmaßnahmen

 

Vorbeugung ist der Schlüssel zur Reduzierung des Risikos von Bluthochdruck. Hier einige Tipps zur Prävention:

Primärprävention

Primärprävention zielt darauf ab, das Auftreten von Bluthochdruck zu verhindern. Zu den Maßnahmen gehören:

  • Ernährungsmanagement: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie wenig Salz (max. 5g pro Tag nach Empfehlungen der WHO).
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche werden empfohlen.
  • Gewichtsmanagement: Ein gesundes Körpergewicht beibehalten oder erreichen, der Body-Mass-Index gilt als Orientierungshilfe
  • Stressreduktion: Techniken wie Meditation, Yoga, autogenes Training und Atemübungen können helfen, Stress zu bewältigen.
  • Verzicht auf Rauchen und maßvoller Alkoholkonsum: Rauchen aufgeben und Alkohol nur in Maßen konsumieren (20 Gramm Alkohol bei Männern und 10 Gramm Alkohol bei Frauen täglich, sollen laut Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nicht überschritten werden)

Sekundärprävention

Sekundärprävention konzentriert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Bluthochdruck, um Komplikationen zu vermeiden. Dazu gehören:
  • Regelmäßige Blutdruckkontrollen: Insbesondere Menschen mit Risikofaktoren sollten ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen lassen.
  • Früherkennung: Gesundheitschecks und Screenings helfen, Bluthochdruck in frühen Stadien zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

  • Aufklärung und Beratung: Patienten über die Risiken von Bluthochdruck und die Bedeutung der Einhaltung der Behandlung informieren.

 Tertiärprävention

Diese zielt darauf ab, bei bereits diagnostiziertem Bluthochdruck Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

  • Konsequente Behandlung: Regelmäßige Einnahme von verordneten Medikamenten und kontinuierliche ärztliche Betreuung.

  • Lebensstiländerungen beibehalten: Auch nach der Diagnose sind gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement entscheidend.

  • Überwachung und Management von Begleiterkrankungen: Behandlung und Kontrolle von Erkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen und Herzkrankheiten.

Ernährung - blutdrucksenkende Lebensmittel

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle des Blutdrucks. Bestimmte Lebensmittel können helfen, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken:
  • Obst und Gemüse: Besonders Beeren, Bananen, Orangen, Tomaten, grünes Blattgemüse und Rote Beete sind reich an Kalium. Insbesondere Blaubeeren und Erdbeeren enthalten Antioxidantien, die die Blutgefäßfunktion verbessern können.
  • Hülsenfrüchte und Nüsse: Bohnen, Linsen und Nüsse wie Mandeln und Walnüsse sind gute Mineralstoffquellen und enthalten Ballaststoffe.

  • Leinsamen: Reich an Omega-3-Fettsäuren, die den Blutdruck senken können.

  • Fische: Salzwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele und Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen.

  • Vollkornprodukte: Haferflocken, Quinoa und Vollkornbrote enthalten Ballaststoffe, die eine blutdruckregulierende und entzündungshemmende Auswirkung haben

  • Knoblauch: Knoblauch hat blutdrucksenkende Eigenschaften aufgrund seiner Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern. Verantwortlich hierfür ist die chemische Verbindung Alicen

  • Olivenöl: Reich an einfach ungesättigten Fettsäuren sowie an Ölsäure, kann Olivenöl helfen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken und die Herzgesundheit zu verbessern.

  • Hibiskus-Tee: Hibiskusblüten sind reich an Antioxidantien wie Beta-Carotin und Vitamin C. Hibiskus weißt demnach blutdrucksenkende und cholesterinsenkende Eigenschaften auf.

Eigenständige Blutdruckmessung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Selbst den Blutdruck zu messen ist eine nützliche Fertigkeit, um die Kontrolle über die eigene Gesundheit zu behalten und um Auffälligkeiten rechtzeitig zu erkennen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie dies tun können:

Was Sie benötigen

Stellen Sie ein automatisches Blutdruckmessgerät bereit. Diese Geräte sind einfach zu bedienen und erfordern wenig manuelle Eingaben. Sie messen den Blutdruck entweder am Oberarm oder Handgelenk. Beide Methoden sind mit ein wenig Übung eigenständig ohne fremde Hilfe durchführbar.

Vorbereitung

Ruhephase einlegen: Setzen Sie sich mindestens 5 Minuten ruhig hin, bevor Sie den Blutdruck messen.

Geeignete Umgebung: Messen Sie den Blutdruck in einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkungen.

Leere Blase: Gehen Sie vorher zur Toilette, da eine volle Blase den Blutdruck erhöhen kann.

Haltung: Setzen Sie sich mit geradem Rücken und ohne überkreuzte Beine hin. Der Arm sollte auf Herzhöhe ruhen, am besten auf einem Tisch.

 

Messvorgang mit einem automatischen Blutdruckmessgerät

  1. Anlegen der Manschette: Legen Sie die Manschette des Geräts etwa 2-3 cm über der Ellenbeuge an. Sie sollte eng anliegen, aber nicht zu fest sein.
  2. Positionieren des Arms: Platzieren Sie den Arm so, dass er sich in Herzhöhe befindet. Entspannen Sie den Arm.
  3. Starten der Messung: Schalten Sie das Gerät ein und starten Sie die Messung gemäß den Anweisungen des Herstellers.
  4. Warten auf das Ergebnis: Das Gerät pumpt die Manschette auf und lässt den Druck dann langsam ab. Nach wenigen Sekunden zeigt das Display die Messergebnisse (systolischer und diastolischer Blutdruck sowie Puls) an.

Häufigkeit der Messungen

  • Messen Sie den Blutdruck zu unterschiedlichen Tageszeiten, um ein genaues Bild zu erhalten.

  • Führen Sie die Messungen mehrmals durch und notieren Sie die Ergebnisse, um Trends zu erkennen, hierfür eignet sich jeweils eine Messung innerhalb der ersten und der zweiten Tageshälfte. Zusätzliche Messungen bei Unwohlsein oder Schwindel sind immer sinnvoll, um einen Gesamteindruck zu bekommen.

 

Weitere Tipps

  • Vermeiden Sie den Konsum von koffeinhaltigen Getränken oder das Rauchen mindestens 30 Minuten vor der Messung.

  • Gleiche Bedingungen: Versuchen Sie, die Messungen immer unter ähnlichen Bedingungen stets sitzend durchzuführen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.

  • Sie können generell an beiden Armen Blutdruckmessungen durchführen. Messen Sie erstmals an beiden Oberarmen, weichen die Werte voneinander ab, so wählen Sie für die weiteren regelmäßigen Messungen den Arm, mit den höheren Werten.

Dokumentation

 

 

 

 

Führen Sie ein Blutdrucktagebuch, um die Werte zu dokumentieren und Ihrem Arzt bei Bedarf vorzulegen. So können Sie selbst eine gewisse Regelmäßigkeit oder Abweichungen schnell erkennen. Denken Sie daran, Besonderheiten wie etwa körperliche Anstrengung vor der Messung oder Schwindel zu notieren. 

 

Fazit

Bluthochdruck ist eine ernste Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt, bis sie zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führt. In Deutschland sind Millionen von Menschen betroffen, was die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen unterstreicht. Durch regelmäßige eigenständige Blutdruckkontrollen, gesunde Lebensgewohnheiten, die Einbeziehung blutdrucksenkender Lebensmittel und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung, kann das Risiko von Komplikationen jedoch erheblich reduziert werden. Bei einem leichten Hypertonus reicht häufig eine konsequente Änderung des Lebensstils aus, den Blutdruck nachhaltig zu senken, sodass keine Medikamente notwenig sind. Wer sich rechtzeitig informiert und aktiv Maßnahmen ergreift, kann seine Gesundheit nachhaltig schützen. Zögern Sie nicht und nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand.

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